Der Begriff „Palliativ“ leitet sich vom lateinischen „pallium“ (Mantel, Umhang) ab und steht damit für Schutz und Linderung. „Palliativ Care“ (lindernde Fürsorge), so der engl. Fachbegriff, bedeutet eine umfassende Versorgung Sterbender und deren Angehörige. Palliativmedizin ist das „Werkzeug“, welches die Hospizidee zu ihrer Verwirklichung braucht.
Als wenig technisierte, aber personalintensive Medizin lässt sie Schwerkranken medizinische Hilfe, Pflege und psychosoziale Unterstützung zu teil werden. Palliativpflege ist eine aktive, ganzheitliche Pflege Im Zentrum der Bemühungen stehen der unheilbar kranke Mensch und seine Angehörigen. Die Beherrschung der Schmerzen, anderer Krankheitsbeschwerden und psychologische, soziale und spirituelle Probleme haben höchste Priorität.
Das Hauptziel dieser Begleitung ist die Erhöhung der Lebensqualität. Palliativpflege schließt auch die Bedürfnisse der Familie vor und nach dem Tod des Hospizgastes ein. Familien, Angehörige und Freunde werden in der Zeit des Abschiednehmens unterstützt und in ihrer Trauer begleitet.
Palliativbetreuung hat vor dem Hintergrund der Diskussion um aktive Sterbehilfe eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung: Sie steht für ein selbstbestimmtes Sterben JENSEITS der aktiven Sterbehilfe.
Sterbebegleitung – wie sie in der Palliativbetreuung gelebt wird – drängt den Wunsch nach aktiver Sterbehilfe zurück.